Schlickkrebse (Corophium spp.)
EN: Sandhopper “Corophium volutator“
NL: Langspriet
DK: Slikkrebs
Kurzbeschreibung | Kleiner Wattbodenkrebs mit Grabfühlern |
Teilsteckbriefe |
Kriechspur Schlickkrebs
Häutung Schlickkrebs |
Fundhäufigkeit | noch keine Funde dieser Art , Verbreitungskarte |
Verbreitung | |
Status | |
Aussehen | |
Lebensweise | Lebt in einer U-förmigen Röhre im Boden. Der Röhrenbau erfolgt mit einer erstaunlichen Technik, die sicherstellt, dass der Krebs jederzeit Atemwasser durch seinen Bau pumpen kann: Der Krebs gräbt praktisch im Liegen den Schlick unter sich weg, so dass er senkrecht einsinkt. Über sich in der Körpermitte baut er ein Dach, vorne und hinten bleiben Eingänge. So arbeitet er sich senkrecht in den Boden hinein, während die beiden Schächte immer länger werden. Daher beträgt der Abstand zwischen den beiden Schenkeln des "U" immer eine Körperlänge des Krebses. Mitunter fehlen Schlickkrebse in einzelnen Wattgebiete fast vollständig, weil sie von einem parasitischen Saugwurm getötet werden, der sie als Zwischenwirt auf dem Weg in den Seevogelmagen benutzt und in warmen Jahren so häufig auftritt, dass er versehentlich seinen Zwischenwirt tödlich schädigt. Bei Überflutung schwimmen die Schlickkrebse mitunter lebhaft umher. Dabei streben sie schräg zur Wasseroberfläche empor, lassen sich dann senkrecht absinken und schwimmen wieder aufwärts. Vermutlich dient dieses Verhalten der Ausbreitung der Art, da sie kein schwimmendes Larvenstadium besitzt. Kurz nach dem Trockenfallen sind Schlickkrebse auch umher kriechend auf der Wattoberfläche anzutreffen, wo sie nach Nahrung suchen. |
Nahrung | Schlickkrebse fressen entweder abgelagerte feine Schlickpartikel von der Bodenoberfläche (Deposit feeder), oder sie entnehmen dem Atemwasserstrom, den sie ständig durch ihre Wohnröhre pumpen, mit Borstenfiltern am vorderen Brustbeinpaar die Schwebstoffe (Suspension feeder). Bei der Nahrungsaufnahme von der Bodenoberfläche hinterlassen sie charakteristische ringförmige Kratzspuren von 1 cm Durchmesser. |
Fortpflanzung | Die Weibchen tragen Eier, aus denen fertige Jungtiere schlüpfen, in einer Bruttasche unter dem Vorderkörper. Zwischen Mai und September "brüten" sie 3 - 4 Würfe von je 10 Jungtieren aus. Diese bleiben zunächst noch eine Weile in der mütterlichen Wohnröhre, ehe sie Seitengänge und später eigene Baue graben. |
Jahreszyklus | Zum Jahresende sterben die erwachsenen Schlickkrebse größtenteils ab, so dass nur kleine Exemplare den Winter überdauern. |
Nutzung | Die Verfestigung von Schlick durch die Fress- und Bauaktivitäten der Krebse spielt möglicherweise eine positive Rolle bei der Bodenablagerung im Wattenmeer. |
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