Common periwinkle (Littorina littorea)

DE: Gewöhnliche Strandschnecke NL: Gewone alikruik DK: Almindelig strandsnegl
Short description everywhere, very common
Species part's description Periwinkle track
Species' profile for children Die Gemeine oder Gewöhnliche Strandschnecke hat ein tropfenförmiges, meist dunkelgrau gefärbtes Gehäuse, das sehr dickwandig ist und bis zu 3 cm hoch werden kann. Es besteht aus fünf oder sechs etwas „bauchigen“ Windungen und hat eine etwa tropfenförmige Form. Die letzte Windung ist groß und macht den Hauptteil der Gehäuselänge aus. Die Oberfläche der Gehäuse kann glatt erscheinen, besonders bei älteren Exemplaren, die Windungen weisen aber viele querverlaufende Wachstumsrillen auf, die vorangegangene Positionen der Gehäusemündung darstellen und heller erscheinen können. Außerdem kann man beim genauen Hinschauen auch zahlreiche Längslinien erkennen, die auf der größten Windung auch breiter, eher bandartig, werden können und häufig stärker gefärbt sind. Die Öffnung des Gehäuses ist ohrförmig. Der Weichkörper der Schecke wirkt dunkelbraun, hat aber - wenn man genau hinsieht - ein feines dunkles Zebramuster; die Fußunterseite ist weiß. Auf dem Kopf tragen sie zwei breite, flache Fühler, die ebenfalls gestreift sind. An der Basis dieser Fühler sitzt jeweils ein knubbeliges Auge. An ihrem Fußende tragen die Schnecken ein horniges „Türchen“ mit sich herum. Damit können sie ihr Gehäuse hinter sich fest verschließen und sind so vor Angreifern oder Trockenheit geschützt. Häufig findet man Gehäuse die durch Sonne, Wind und Wasser abgeschliffen wurden und Muster aus Streifen und Bändern aufweisen, auch rötliche, orange oder weißliche Häuschen können vorkommen.
Abundance 35 records , Distribution map
Distribution
Nordsee, Ostsee, Atlantik Das Verbreitungsgebiet der Gemeinen Strandschnecke reicht von Nordspanien bis zum Weißen Meer. Besonders häufig tritt sie an allen Küsten Großbritanniens, Irlands und Helgolands auf. Seit 1855 gibt es auch in Nordamerika Vorkommen.
Status
heimisch native
Size and age
3,2 cm lang, 2,5 cm breit; 3 – 5 (max. 10) Jahre Nach 1 Jahr sind die kleinen Strandschnecken etwa 10 mm groß, nach 3 Jahren 17 mm, ausgewachsene Strandschnecken werden normalerweise bis zu 3,2 cm lang und 2,5 cm breit, im Extremfall können sie aber auch Längen von 5 cm erreichen! Im Watt leben die Tiere häufig nur 3 - 4 Jahre, an Felsküsten können sie dagegen bis zu 10 Jahre alt werden.
Appearance
Tropfenförmiges, solides Gehäuse, bis 3 cm lang, letzte Windung sehr groß, Naht kaum abgesetzt; meist dunkelgrau. Im Watt meist 1,5 cm hoch, an Felsküsten (Helgoland) bis zu 4 cm. Dickschaliges, stumpf kegelförmiges Gehäuse mit sehr großer letzter Windung. Die Öffnung wird mit einem exakt passenden Horndeckel verschlossen. Schale dunkelbraun oder grau, oft mit feinen Spiralstreifen, selten rot. Körper der Schnecke oberseits dunkelbraun, Fühler fein geringelt, Kriechsohle weiß.
Biology
kriechen häufig an Lahnungen und Molen empor Bei der Nahrungsaufnahme kriecht die Strandschnecke auf dem Watt viele Meter umher (2 ‑ 3 m/h). Dabei hinterlässt sie eine 1 cm breite Schleimspur, auf der ihr mitunter Artgenossinnen folgen (Sexual‑Lockstoffe). Teilweise orientieren die Tiere sich bei Niedrigwasser an der Sonne und kriechen eine U‑förmige Strecke, die sie nach einigen Stunden in ihr Startgebiet zurück führt. An senkrechten Flächen kriechen die Schnecken oft weit über den Wasserspiegel hinauf und bleiben dort tagelang sitzen. Bei zu großer Trockenheit lassen sie sich hinab fallen und hoffen so wieder ins Wasser oder an ein schattiges Plätzchen zu gelangen. Dann beginnt den nächste Aufstieg. So verbleiben sie ebenfalls stets in ihrem Wohngebiet. Bei Flut suchen sie an Steinen oder Lahnungen Halt, um vor Wellen geschützt zu sein und nicht umhergekugelt zu werden. Strandschnecken ertragen Trockenheit extrem lange: 3 Wochen außerhalb des Wassers sind kein Problem, und selbst bei 46° C überlebt die Hälfte der Tiere, ebenso bei starkem Frost. Die Verdauung der Schnecke ist auch an das Trockenliegen speziell angepaßt. Abfallstoffe werden als Harnsäure in großer Menge in der Niere gespeichert. Erst wenn die Schnecke wieder im Wasser ist, "geht sie zum Klo" und scheidet die Abfälle schlagartig in Form von Ammoniak aus. Im Inneren von Strandschnecken können die Larven (Redien) von sechs verschiedenen parasitischen Saugwürmern auftreten (Infektionsrate meist etwa 10 %). Sie verlassen die Schnecke jedoch nach einer Weile wieder, um in einen zweiten Zwischenwirt einzudringen (Krebs, Muschel, Wurm). Wenn dieser gefressen wird, gelangen die Saugwürmer in ihren Endwirt (Möwe, Fisch), in dessen Darm sie sich festsetzen.
Food / prey
Detritus, Kieselalgen, Grünalgen Die Strandschnecke ist ein Weidegänger und frisst sowohl mikroskopische Algenbeläge als auch Kleintiere (junge Seepocken). Sie schabt die Nahrung mit ihrer Raspelzunge (Radula) vom Untergrund ab. Auf dem Watt nimmt sie neben Kieselalgenrasen auch Schwebstoffflöckchen von der Bodenoberfläche auf. Gefressen wird nur auf nassem Untergrund. Daher müssen hoch sitzende Schnecken mit kurzer Wasserbedeckung sich beeilen und fressen dreimal so schnell wie Artgenossen nahe der Niedrigwasserlinie. Auf dem Watt sind die langen Kriechspuren typisch, die die Schnecken beim Abweiden der Bodenoberfläche hinterlassen. Außerdem knabbern sie auch an Grünalgen, wie zum Beispiel dem Meersalat oder dem Uferborstenhaar und gelegentlich auch an Braunalgen wie Blasentang und Knotentang.
Enemies
hungrige Vögel, Möwen, Strandkrabben Feinde der Strandschnecke sind im Watt in erster Linie die Strandkrabbe, die mühelos die Gehäuse zerknackt, und verschiedene Vögel. Der Muskelmagen von Silbermöwen und Eiderenten zerbricht die Schneckengehäuse allerdings nicht immer vollständig, so dass manche Schnecken lebend wieder ausgespuckt werden.
Reproduction
getrenntgeschlechtlich, planktisches Larvenstadium Strandschnecken werden im Jahr nach ihrer Geburt geschlechtsreif, die Männchen im Februar, die Weibchen im März. In der Paarungszeit kann man die Männchen an einem auf der rechten Seite unter dem Fuß hervorragenden Penis erkennen. Nach der Kopulation kommt es innerlich zur Befruchtung der Eier. Das Weibchen gibt die 1 mm großen Eiballen aus je 3 ‑ 9 Eiern frei ins Meerwasser ab. Aus ihnen schlüpfen nach 5 Tagen die "Segelträger"‑Larven (Veliger), die bis zu sechs Wochen lang im Plankton umher treiben. Dann bilden sie eine Schale und gehen nahe der Ebbkante zum Bodenleben über. Im Prinzip können sich die Schnecken das ganze Jahr über fortpflanzen, von März bis Mai kommt es allerdings vermehrt zur Eiablage, da der Fortpflanzungserfolg an die Wassertemperatur gekoppelt ist. Problematisch für den Fortpflanzungserfolg der Gemeinen Strandschnecke ist das giftige TBT (Tributylzinn) aus Bootsanstrichen, welches die Weibchen zu unfruchtbaren Zwittern (Imposex) macht.
Effects
Reinigt Seegras von störendem Algenaufwuchs und kann von Muscheln junge Seepocken abkratzen ("bulldozern") Das Wachstum von Seeegras ist nachweislich besser in Gebieten mit vielen Strand- und Wattschnecken, die die Mikroalgenbeläge von den Seegrasblättern abraspeln. Gereinigtes Seegras erhält mehr Sonne und wächst besser. Grasen im Frühjahr viele Strandschnecken auf Muscheln (Miesmuschel, Auster), können sie die frisch angesiedelten und noch nicht ganz verkalkten jungen Seepocken wegschubsen ("bulldozern"), so dass die Muscheln von Seepocken befreit werden.
Use
essbar In einigen afrikanischen und asiatischen Ländern gelten Strandschnecken als Delikatesse. An schottischen und irischen Stränden werden die in Salzwasser gekochten Schnecken traditionell in Papiertüten verkauft, mit den beiliegenden kleinen Nadeln („Winkle-Picker“) kann man sie aus dem Gehäuse holen. Auch in Frankreich werden Strandschnecken noch heute kommerziell gesammelt und im Fischhandel verkauft (Bigorneaux).
Sources
Schutzstation Wattenmeer: Gemeine Strandschnecke, Tier des Monats, Januar, 2003. http://species-identification.org/species.php?species_group=mollusca&id=771&menuentry=soorten
Profile picture:
Common periwinkle

Picture informations: Common periwinkle

Author(s) Rainer Borcherding
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