Baltischer Bernstein

Der Stein, der brennt

Mit etwas Glück ist am Ostseestrand Bernstein zu finden, dessen Name übersetzt „Brennstein“ bedeutet. Es gibt viele Sagen um die Entstehung des Bernsteins, der schon in der Antike als Schmuck bis in den Mittelmeerraum gehandelt wurde.

Honiggelbes Leichtgewicht

Die Farbe von Bernstein reicht von honiggelb bis dunkelbraun, weiß oder selten grün bis bläulich. Man erkennt Bernstein, wenn man damit gegen die Zähne tickt: er ist leicht und klingt wie Plastik, während gleichfarbige Steine hart wie Stein klingen. Vorsicht allerdings vor Phosphor aus Brandbomben! Gefundenen Bernstein in ein Glas stecken, nicht in die Hosentasche, denn Phosphor kann spontan entflammen.

Baumharz der Urzeit

Dass Bernstein ein erstarrtes Baumharz ist, ist aufgrund der darin eingeschlossenen Waldinsekten und Pflanzenreste offensichtlich. Das Entstehungsgebiet des Baltischen Bernsteins lag vermutlich in Südschweden, von wo der Bernstein durch Flüsse und später auch Gletscher an seine heutigen Fundorte verfrachtet wurde.

In Sachsen stand zeitgleich vor 40 Mio Jahren ein anderer Bernsteinwald, aus dem der Bitterfelder Bernstein stammt.

Jeder Bernstein ist anders

Bernstein tritt in verschiedenen Farbtönen und Trübungen auf; er kann vom Meer blank poliert sein oder eine deutliche Verwitterungskruste haben. Etwa jeder tausendste Bernstein enthält eine Inkluse (Einschluss), also ein Insekt oder Pflanzenreste. Anhand der Inklusen konnte man viele Rückschlüsse auf den Bernsteinwald ziehen, denn die Kleintiere ähneln oft heute bekannten Arten. Allerdings ist immer noch rätselhaft, welche Baumart das Harz absonderte!

Schmuckstein und Bernsteinzimmer

Schon in der Steinzeit fanden unsere Ur-Ur-Ahnen Bernstein als Schmuck hübsch und verkauften oder verschenkten ihn, so dass er auch weitab der Ostseeküste als archäologischer Fund auftritt. Noch nicht wieder gefunden, aber mittlerweile nachgebaut, wurde das „Bernsteinzimmer“ Friedrichs I., das 1942 von der Deutschen Armee aus St.Petersburg gestohlen wurde. Die wichtigste Quelle für Baltischen Bernstein sind seit mittlerweile über 100 Jahren die Tagebaugruben von Jantarny bei Kaliningrad an der Grenze Litauens.

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Bernstein: Namen & Mythen

Bernstein: Aussehen & Einschlüsse

Bernstein: Herkunft aus dem Tropenwald

Bernstein: Verbreitung in Raum und Zeit

Bernstein: Wert & Nutzung

Verschiedenfarbige Bernsteinfunde

Bildinformationen:

Autoren Rainer Borcherding
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