Fadenbüschelalge (Polysiphonia stricta)

EN: Siphon Weeds NL: Buizenwier DK: Ledtang
Kurzbeschreibung Feingliedrige Rotalgen in dichten, stark verzweigten Büscheln
Fundhäufigkeit noch keine Funde dieser Art , Verbreitungskarte
Verbreitung
Nordhalbkugel, Kanaren bis Nordkap, Nordsee und westliche Ostsee Verbreitet an Europas Küsten von Island und dem Nordkap bis zu den Kanaren, auch im westlichen Mittelmeer. Außerdem an der Atlantik- und Pazifikküste Nordamerikas. Im Wattenmeer und Kattegat verbreitet, bis in die westliche Ostsee vordringend.
Status
heimisch
Größe und Alter
recht zierliche Algen, die größten Arten werden bis 30 cm hoch Meist recht zierliche Algen, einige Arten werden aber auch bis 30 cm groß.
Aussehen
xxx Polysiphonia-Arten sind eine häufige Gruppe der Rotalgen, die leider recht schwer zu bestimmen sind, zumindest wenn es um die genaue Art geht. Meist handelt es sich um sehr zierliche, filigrane, zarte Algen die in dichten, schwarz-braunen bis tiefroten Büscheln wachsen und dicke „Matten“ bilden können. Die vielen Zweige tragen ebenfalls wieder Seitenzweige, wodurch ein recht voluminöser Eindruck entsteht. Die Ästchen sind aus mehreren einzelnen, zylindrischen Segmenten aufgebaut. Wenn man einen Stengelquerschnitt anfertigt, kann man sehen, dass eine zentrale Zelle von vielen länglichen Zellen umgeben ist, die auch Siphone genannt werden. Die Anzahl dieser Siphone ist das entscheidende Bestimmungsmerkmal einer Polysiphonia-Art. Weitere Merkmale sind der Grad der Verholzung oder Rindenbildung, Wuchsform und Standort. (Weiteres siehe Ähnliche Arten)
Nahrung
betreiben Photosynthese Da Algen keine Wurzeln besitzen, nur ein Haftorgan (Rhizoid), assimilieren sie normalerweise Mineralsalze und Spurenelemente aus dem Wasser über ein Konzentrationsgefälle direkt in das Innere. Durch diesen osmotischen Prozess „ernähren“ sich die Algen. Außerdem betreiben sie zur Energiegewinnung Photosynthese und produzieren dabei Sauerstoff, sie benötigen für ihr Wachstum also auch ausreichend Licht. Viele der Fadenbüschelalgen besiedeln allerdings auch andere Tange, ob sie sich dabei vielleicht nicht immer nur epiphytisch, sondern teilweise auch parasitisch verhalten, bleibt fraglich.
Feinde
Schnecken, Fische In den tropischen und subtropischen Regionen werden Fadenbüschelalgen oder Röhrentange gern von Riffbarschen abgeweidet, offensichtlich profitieren die Algen aber von den regelmäßigen Mähungen.
Fortpflanzung
zweihäusig (diözisch), weibliche und männliche Keimzellen werden ins Wasser entlassen, dort kommt es zur Befruchtung Röhrentang-Arten sind in aller Regel zweihäusig (diözisch), das heißt es gibt weibliche und männliche Pflanzen (Gametophyten), oder zumindest verschieden geschlechtliche Zonen auf einer Pflanze. Die männlichen Geschlechtsorgane werden Spermatangia genannt und die weiblichen Carpogonium. Die Sprematangien produzieren „Spermien“, die sie ins Wasser abgeben, die weiblichen Geschlechtszellen werden so an Ort und Stelle, mittels einer aufnahmefähigen Haarzelle (Trichoblast,) von den frei umher schwimmenden Samenzellen befruchtet. Aus den befruchteten Zellen bilden sich winzige, warzenähnliche Knubbel an der Mutterpflanze, die Cystocarpen, welche die Carposporophyten enthalten. Sie bilden diploide Carposporen, aus denen zwittrige Algen, die Tetrasporophyten, wachsen, die wiederum nach einer Zellteilung (Meiose) haploide Tetrasporen freisetzen. Die männlichen und weiblichen Tetrasporen entwickeln sich schließlich zu ausgewachsenen Tangen, den Gametophyten.
Jahreszyklus
Fortpflanzungszeit: Spätwinter / Frühling Die Fortpflanzung findet im Spätwinter und Frühling statt.
Hätten Sie gedacht, dass...
… dass es, besonders in Großbritannien, während des Viktorianischen Zeitalters bei Frauen nicht nur beliebt war Blumen zu pressen, sondern eben auch Algen?
Quellen
Bunker et al (2010): Seasearch Guide to Seaweeds http://www.algaebase.org
Hätten Sie gedacht, dass....
… dass Rotalgen nur deshalb rot sind, weil die grünen Blattfarbstoffe von anderen Pigmenten verdeckt werden? Diese Pigmente sind Phycoerythrin und das purpurne bis kobaltblaue Phycocyanin.