Kurzbeschreibung |
Tückische Altlast der Weltkriege
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Fundhäufigkeit |
noch keine Funde dieser Art
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Verbreitung |
Ostsee, auch Nordsee
In der südlichen und zentralen Ostsee potenziell überall vorhanden, sehr selten auch an der Wattenmeerküste.
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Herkunft |
Munitionsversenkung nach dem 2. Weltkrieg
Weißer Phosphor war ein wesentlicher Bestandteil von Brandbomben des 2. Weltkriegs und wurde bei Kriegsende mitsamt Tausenden von Tonnen anderer Munition an vielen Orten in der Ostsee, aber auch stellenweise in der südlichen Nordsee versenkt. Vor allem in der Nordsee ist die Munition durch Strömungen und Schleppnetzfischerei weit verteilt, während sie in der Ostsee oftmals noch in den ursprünglichen Versenkungsgebieten liegt. Durch Korrosion der Metallhüllen wird der Phosphor frei gesetzt und kann driftend an alle Strände gelangen. Da er sich bei 34°C spontan entzündet, sind Finde vor allem
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Größe (Müll) |
1 - 5 cm
Meist Brocken von wenigen Zentimetern Größe (1 - 5 cm), theoretisch auch größere Stücke möglich
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Aussehen |
Gelbbraun, mit dem Fingernagel ritzbar (Gefahr!)
Matt gelblich braun, sehr ähnlich wie trüber Bernstein, aber etwas weicher und mit dem Fingernagel ritzbar. VORSICHT! Hochgiftig! Finger sofort abspülen, da Weißer/Gelber Phosphor sich bei 34°C spontan entzündet und beim Verschlucken hochgiftig ist! Schon 0,05 g sind für Erwachsene tödlich!
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Abbauzeit |
am Meersboden für Jahrtausende haltbar
Phosphor ist bei Lagerung unter Wasser unbegrenzt stabil. Daher ist in munitionsbelasteten Gebieten nach Stürmen, beim Fischen mit Grundschleppnetzen oder bei Baggerarbeiten immer mit Freisetzungen aus dem Meeresboden und Anspülungen am Strand zu rechnen.
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ähnliche Arten |
Bernstein
Phosphor ist - außer durch Ritzen mit dem Fingernagel - praktisch nicht von trüben Bernsteinsorten unterscheidbar. Seltsam geformte Stücke können auch für versteinere Molluskenschalen gehalten werden. Daher sollte man Bernstein immer in ein Gläschen oder Eimerchen sammeln, NICHT in die Hosentasche!
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