Kurzbeschreibung |
Giftempfindliche Buddelschnecke auf Sandboden
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Teilsteckbriefe |
Gelege Netzreusenschnecke
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Fundhäufigkeit |
3 Fundmeldungen
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Verbreitungskarte
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Verbreitung |
Nordsee, Ostsee, Atlantik
Die Art ist vom Schwarzen Meer bis Norwegen in Kattegat verbreitet.
Sie fehlt seit 1960 im Wattenmeer.
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Status |
heimisch
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Größe und Alter |
Ihr Gehäuse ist bis zu 3 cm hoch.
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Aussehen |
Längs- und Querrillen gleich kräftig als Netzmuster, bis 3 cm
Wenn der Wind stärker weht, wenn nicht mehr so viel am Spülsaum herumgetrampelt wird und wenn die vielen kleinen Kinder, die alles Hübsche finden, wieder in die Schulen gesperrt sind - dann ist es Zeit für das Hauptvergnügen am herbstlichen Strand: das Sammeln von Muschel- und Schneckenschalen. Nur stellenweise werden Schneckenschalen von der Brandung angespült, dann allerdings oft verschiedene Arten gemeinsam. Nach den Watt- und Strandschnecken die nächsthäufigste Schneckenart der Wattenmeerküste ist die Netzreusenschnecke. Ihr Gehäuse ist bis zu 3 cm hoch, spindelförmig (wie eine Fischreuse) und auf der Oberfläche stark gegittert (wie ein Netz): Neben kräftigen Längsrippen hat die Schale feine Querfurchen, so dass sie kariert wie ein Netz aussieht - zumindest die leere Schale. Bei der lebenden Schnecke können Krustenalgen oder anderer Aufwuchs die Schalenstruktur überdecken. Beim kriechenden Tier sieht man außer Fuß und Fühlern einen langen Sipho (Atemrohr), der zum Erschnuppern von Beute geschwenkt werden kann. Eine kleine Hornplatte am Fußende verschließt das Gehäuse bei Gefahr.
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Hätten Sie gedacht, dass... |
... die Schale der lebenden Tiere durch eine dünne braune Lederhaut (Periostracum) gegen Schäden durch kalklösende Organismen geschützt ist?
- ... angespülte leere Schalen auch aus der letzten Zwischeneiszeit (Eemzeit) vor 100.000 Jahren stammen können, als die Art hier bereits vorkam?
- ... die Netzreuse in Gebieten, wo sie häufig ist, als Schädling an Fischnetzen auftritt, wo sie die Fische anknabbert und dadurch unverkäuflich macht?
- ... man wegen dieser Schadwirkung in Dänemark versucht hat, die Art mit Köderfallen wegzufangen?
- ... die Art im Watt früher mit 2 - 3 Exemplaren pro Quadratmeter vorkam, aber um 1960 ausstarb?
- ... man vermutet, dass Gift aus Schiffsanstrichen die Schnecken unfruchtbar macht, weshalb sie in der südlichen Nordsee in der Nähe der großen Schifffahrtslinien ausgelöscht wurde?
- ... man hoffen kann, dass mit dem schrittweisen Verbot der sehr giftigen TBT-Anstriche (Tributylzinn) die Schnecke in einigen Jahren zurückkehrt?
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