Büschel-Kalkrotalge (Corallina officinalis)

EN: Common coral weed NL: Koraalwier DK: Koralalge
Kurzbeschreibung Korallenartige Rotalge mit feiner Gliederung
Fundhäufigkeit noch keine Funde dieser Art , Verbreitungskarte
Verbreitung
Weltweit, Nordafrika bis Nordkap, kaum im Watt, viel im Kattegat Weltweit sehr verbreitet. Ganz Europa vom Mittelmeer und den Azoren bis zum Nordkap und nach Island. In Nord- und Südamerika an beiden Küsten, sogar im tropischen Bereich. Südafrika, Indien, Australien, Neuseeland bis Japan und zu den Aleuten. In der Deutschen Bucht nur auf Helgoland größere Bestände.
Status
heimisch Die Erstbeschreibung erfolgte 1758 durch Carl von Linné.
Größe und Alter
Länge: 7 – 12 cm Die aufrechten Zweige können 7 – 12 cm lang werden.
Aussehen
Segmentierte Rotalgenbüsche, verkalkt, rot oder weiß Eine korallenartige Spezies mit starren, „gefiederten“, aufrechten Zweigen, die 7 – 12 cm lang werden können und aus einer „Grundfläche“ (Rhizoid) erwachsen, die 15 cm Durchmesser erreichen kann. Die Zweige sind in einer Ebene abgeflacht und federartig-geformt. Die kalkigen Segmente (die an Fingerknöchelchen erinnern) aus denen die Zweige zusammengesetzt sind, wirken massiv und sind länger als 1 mm. Die Spitzen der Thalli bestehen normalerweise aus drei solcher Segmente, die Thalli selbst variieren zwischen pink über gräulich-pink bis eher gelblich, unter starker Sonneneinstrahlung können sie auch völlig ausbleichen.
Nahrung
betreibt Photosynthese Da Algen keine Wurzeln besitzen, assimilieren sie Mineralsalze und Spurenelemente aus dem Wasser über ein Konzentrationsgefälle direkt in das Innere. Durch diesen osmotischen Prozess „ernähren“ sich die Algen. Außerdem betreiben sie zur Energiegewinnung Photosynthese und produzieren dabei Sauerstoff, sie benötigen für ihr Wachstum also auch ausreichend Licht.
Feinde
Aufsitzerpflanzen die dem Korallenmoos das Licht klauen Wahrscheinlich hält die verkrustete Haftscheibe einige Weidegänger davon ab an den Thalli zu knabbern. Epiphytisch wachsen auf C. officinalis: Mesophyllum lichenoides, Titanoderma pustulatum und Titanoderma corallinae, von ihnen schädigt allerdings nur Letztgenannte das Gewebe der Thalli. Im Sommer kann es allerdings geschehen, dass die Aufsitzerpflanzen das Korallenmoos ganz überwuchern, was dann zu erhöhter Mortalität führt.
Fortpflanzung
zweihäusig (diözisch), weibliche und männliche Keimzellen werden ins Wasser entlassen, dort kommt es zur Befruchtung und Fortpflanzung Das Korallenmoos ist zweihäusig (diözisch), das heiß es gibt männliche und weibliche Pflanzen (haploide Gametophyten), die männlichen Gametophyten bilden in ihren Geschlechtsorganen (Spermatangien) Keimzellen, die sie ins Wasser entlassen. Die „Weibchen“ produzieren ebenfalls Keimzellen in den Carpogonien auf ihren Thalli. Es kommt zur Befruchtung und damit zur Entstehung von Carposporophyten, die in kleinen „Knöllchen“ (Cystocarpen) eingeschlossen sind. Die Knöllchen geben Carposporen ins Wasser ab, aus denen sich zwittrige Algen (diploide Tetrasporophyten) entwickeln. Diese bilden wieder Geschlechtsorgane (Tetrasporangien) die nach einer Zellteilung (Meiose) Tetrasporen abgeben, die zu keimen beginnen und sich zu getrenntgeschlechtlichen, also männlichen oder weiblichen Algen weiter entwickeln.
Jahreszyklus
Hauptwachstum: Spätwinter – Frühling, im Herbst fallen die Thalli ab Im Sommer hören die Thalli auf zu wachsen und fallen im Herbst ab, dann bleiben nur die krustigen Haftscheiben erhalten, die den Winter überleben. Im Spätwinter beginnen dann aus den alten Haftscheiben neue Thalli zu erwachsen.
Nutzung
in Kosmetikprodukten Der Wirkstoff „Corallina Officinalis Extract“ ist in vielen Kosmetikprodukten enthalten.
Quellen
Bunker et al (2010): Seasearch Guide to Seaweeds http://eol.org/pages/968017/details
Steckbriefbild:
Büschel-Kalkrotalge

Bildinformationen: Büschel-Kalkrotalge

Autoren Rainer Borcherding
Lizenzbesitzer Schutzstation Wattenmeer
Lizenzhinweis Copyrighted Material; the copyright remains with the author (not this web publication)
Lizenz cc-by-sa 3.0
Hätten Sie gedacht, dass....
… dass kleine „Spirorbis“ Kalkröhrenwürmer der Art Spirorbis corallina sich besonders gern auf dem Korallenmoss ansiedeln? Schon die Larven des Wurmes versuchen frei im Wasser umher treibend ihren „Lieblingswohnort“ ausfindig zu machen.