Bernstein: Verbreitung
Fundplatz am Strand
Nur im Baltikum in der "Blauen Erde", einem Schwemmsandgebiet im Bereich des heutigen Kaliningrad, hat sich der Baltische Bernstein in großer Menge abgelagert. Die Ostsee nagt dort an der Küste und spült seit Jahrtausenden Bernstein ins Meer. Da dieser kaum schwerer als Wasser ist und in Salzwasser fast schwebt, verteilen die Strömungen den Bernstein bis in die westliche Ostsee.
Reisen durch Raum und Zeit
An der Nordsee angespülter Bernstein ist im Lauf der Jahrmillionen bis zu fünf mal umgelagert worden. Die Flüsse im Bernsteinwald flossen südwärts und lagerten ihn in der "Blauen Erde" Litauens ab. Während der Eiszeiten hobelten die von Skandinavien kommenden Gletscher den Untergrund ab und schoben Teile der Bernsteinlagerstätte im Geröll vor sich her bis nach Mitteldeutschland. Deshalb findet man Bernstein heute auch in Berlin beim U-Bahnbau. Beim Abschmelzen der Gletscher spülte das Schmelzwasser den oberflächennah liegenden Bernstein gen Norden in die Nordsee. Hier lagerte sich am Meeresgrund erneut ab. Besonders der Basistorf der Nordsee, der unmittelbar nach der Eiszeit entstanden ist, enthält recht viel Bernstein. Wird der Bernstein aus diesem Basistorf durch Nordseeströmungen freigespült, kann er an den Strand gelangen und von glücklichen Strandläufern gefunden werden.
Wo das Glück wartet
Beste Fundbedingungen sind nach kräftigen Stürmen an den Strandabschnitten, wo viel Torf angespült wurde, da Bernstein ein ähnliches spezifisches Gewicht wie dieser hat. Je größer die Torfbrocken, umso kapitaler können auch die Bernsteine sein. Die größten Brocken finden allerdings Fischer in ihren Grundschleppnetzen.